BERÜHMTE SATTELSITZER

[Keine Beschreibung eingegeben]Kaiser Wilhelm II - mit Sattelsitz ins Exil

Um Memoiren zu schreiben, braucht man Zeit – und einen vernünftigen Arbeitsplatz. Beides hatte Kaiser Wilhelm II., nachdem er nach einer desaströsen Kriegsführung 1918 ins Exil in die Niederlande ging.Sattelsitz Im[Keine Beschreibung eingegeben] Haus Doorn, dem Wohnsitz des Kaisers bis zu seinem Tod 1941 und heute ein Museum, ist noch immer der Sattelsitz des Monarchen zu sehen. Dieses Möbelstück aus geschnitztem Lindenholz, weiß und golden gefasst, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland hergestellt, hat einen Ledersitz und ist sogar in der Höhe verstellbar.
Schon zu Amtszeiten hatte Deutschlands letzter Kaiser auf den Sattelsitz gesetzt: Er stand ursprünglich in seinem Arbeitszimmer im Schloss Bellevue in Berlin.

(Wir danken dem Museum Huis Doorn für die Unterstützung mit Informations- und Bildmaterial. www.huisdoorn.nl)


[Keine Beschreibung eingegeben]Johann Wolfgang von Goethe Johann Wolfgang von Goethe - Fan eines
„unentbehrlichen Meubles“


Wer von wem „abgeguckt“ hat, ist nicht ganz klar: Fest steht: Goethe war ein Fan des Sattelsitzens und liebte seinen „Esel“ oder „Reiter“, wie das Möbelstück seinerzeit genannt wurde. In Goethes Gartenhaus in Weimar steht noch heute der aus Eschen-, Buchen- und Eichenholz gefertigte und mit Ziegenleder bezogene Schreibbock, den Deutschlands Dichter „besessen“ hat.
Kam Goethe nach dem Blättern im „Journal des Luxus und der Moden“ vom Mai 1786 auf die Idee, es mal mit einem anderen Sitzmöbel zu versuchen?

[Keine Beschreibung eingegeben]Dort hatte Friedrich Justin Bertuch geschrieben: „Männern, die viel und anhaltend schreiben müssen, ist ein Schreibtisch, an welchem sie stehend arbeiten können, zum Abwechseln und Erhaltung ihrer Gesundheit ein unentbehrliches Meuble. (...) Ist man vom Stehen ermüdet, so dienet der Stuhl, oder sogenannte Esel ..., auf dem man schrittlings wie auf einem Sattel sitzt, und der gerade so hoch seyn muß, daß man noch halbstehend sitzen kann, zum Ausruhen, und verstattet dabey auch immer dem Körper die aufrecht gerade Stellung, damit der Unterleib nicht den schädlichen Druck des Sitzens leide.“ Vielleicht aber hatte Bertuch zuvor den „Esel“ bei Goethe gesehen und ihn daraufhin seinen Lesern empfohlen? Wie dem auch sei: Es hätte der Menschheit sicher nicht geschadet, nicht allein die Dichtkunst des großen Meisters, sondern auch seine Sitzgewohnheiten zu bewundern …

(Wir danken der Klassik Stiftung Weimar für die Unterstützung mit Informations- und Bildmaterial. www.klassik-stiftung.de)